Ein Traum ist die provenzalische Küche, die von sonnengereiftem Gemüse, Olivenöl und heimischen Kräutern geprägt wird, allen voran Zucchini, Kürbis, Oliven, Rosmarin und Thymian. Diese und weitere Zutaten finden häufig Verwendung in Ratatouille, als Tarte, in Saucen oder als Beilage zu Fisch, Lamm und Rind.
Die provenzalische Küche greift immer auf ihre regionalen Produkte zurück und ist dabei abwechslungsreich, reichhaltig und gesund. Darum findet man auf den Speisekarten vor allem Gemüsegerichte, da die Landbevölkerung sich früher kein Fleisch leisten konnte. Am bekanntesten ist sicherlich der Gemüsetopf „Ratatouille“. Aber auch die Olivenpastete „Tapenade“ und die „Soupe au Pistou“ (Suppe aus Bohnen, Gemüse und Nudeln bestehend) sind typisch für die Provence.
In der Provence fühlt sich der Olivenbaum – Symbol für langes Leben, Frieden, Sieg, Kraft und Treue – mit seinen silbrigen Blättern und seinem knochigen Stamm ganz zu Hause. Die heisse Sonne des Sommers lässt ihn prächtig gedeihen. Majestätisch recken sich seine gut tragenden Äste dem scharfen Blau des Himmels entgegen und wiegen sich im Gesang der Zikaden. Eine provenzalische Landschaft ohne Olivenhaine, so weit das Auge reicht? Unvorstellbar! Und was wäre die provenzalische Küche ohne Olivenöl oder ein seines Namens würdiger Apéro ohne die Olive? Bereits die Vorbereitung der Olive ist eine Kunst für sich. Auf den Märkten der Provence bieten die Erzeuger sie in grossen Schalen feil und schöpfen sie mit der Kelle. Überall ziert die Olive traditionelle Töpferwaren und verwöhnt natürlich den Gaumen. Sogar in Kuchen, Tartes oder Ragouts ist sie zu finden...
Die Geschichte des provenzalischen Weingebietes beginnt vor 2.000 Jahren, als die Phönizier Marseille gründeten und zum ersten Mal in Frankreich eine wunderbare Pflanze einführten: Die Weinrebe. Das Weingebiet erstreckt sich von Westen nach Osten über 200 km, hauptsächlich im Departement Var und Bouches-du-Rhône und in einem etwas kleineren Ausmass in den Maritimen Alpen. Seine Fläche beträgt 27.000 Hektar. Die Produktion umfasst 87% Roséweine, 9% Rotweine und 4% Weissweine.
Rosé-Wein ist nicht nur eine provenzalische Spezialität. Er ist so etwas wie das Lebenselixier der Region, die das erste französische Anbaugebiet für Rosé-Wein AOC darstellt. Klima, Böden und Rebsorten eignen sich bestens für die Produktion. Nicht zuletzt deshalb ist die Provence das einzige Weingebiet, wo man sich weitestgehend auf die Erzeugung von Rosé-Wein spezialisiert hat .
Die sprichwörtliche Qualität der Provence-Weine hat ihre Ursache in der Folge des Weinbaus von Generation zu Generation, von Vater zu Sohn, von Mutter zu Tochter, die alle mit ihren Händen, Fachwissen und ihrer Liebe zur Perfektion es zu wahrer Meisterschaft und weltweit einzigartigen, exklusiven Spitzenweinen gebracht haben. Simple Handlungen, jedes Jahr von neuem, immer gleich und immer anders je nach Erntezeit, auf die sie ebenso geduldig warten wie auf die Reife der edlen Tropfen im Eichenfass. Die Trauben in den Bottich, Nase, Augen, Geschmack und Intelligenz wird zur Kunst von Künstlern, die den Wein als ihr Kind betrachten und sein Heranreifen sorgsam überwachen...