In Correns tut sich wieder was - ein neuer Wein- und Verkostungskeller ist zu sehen, wenn man in den Ort einfährt. Geöffnet ist er schon, offiziell eröffnet wird er im Mai 2023. Errichtet wurde er von der Familie Latz. Wir waren schon da - neben den Weinen von Les Aspras gibt es viele andere Dinge zu kaufen, geschmackvolle Keramik- und Leinenprodukte und vieles andere. Eigentlich ein guter Anlass, mal zu beginnen, die Nachbarn von MontDoux vorzustellen.
Der erste: Michaël Latz, Winzer, Bio-Pionier und langjähriger Bürgermeister von Correns, dem ersten Bio-Dorf Frankreichs. Michaël ist gelernter Agrarwissenschaftler, ehemaliger Schüler von René Dumont (dem ersten Präsidentschaftskandidaten, der sich mit dem Thema Umweltschutz befasste) und hat sowohl als Unternehmer als auch als Winzer gearbeitet, immer in der Provence, insbesondere in der Provence Verte.
Entlang des Argens-Tals, an der nördlichen Grenze der Appellation Côtes de Provence, befindet sich das Weingut von Michaël Latz: Les Aspras. Neben der privilegierten geografischen Lage werden die 32 Hektar Weinberge mit einem seit 1995 alle biologisch bewirtschaftet. Die Besonderheiten dieses Bodens, der von kalkhaltigen Hügeln mit weißer Erde umgeben ist, gaben ihm seinen Namen "d'asper-aspera", lateinisch für "Felsen", "Dorn" und "Rauheit eines Terroirs".
Die heutigen Rebflächen von der Domaine Aspras befinden sich nicht nur an einem Ort, sondern decken ein breites Lagenprofil ab. Dieses umfasst unter anderem Flächen in Broves, Petit Saint-Estève und in den Tälern nahe des Flusses Argens. Unter der Erdoberfläche stoßen die Reben von Michaël Latz je nach Lage auf Kalk, Lehm, Tuffstein, Bauxit und Sand. Der Winzer kultiviert hier Rebsorten wie Rolle, Grenache, Cinsault, Clairette und Ugni Blanc.
Die Nächte in dieser Region sind vergleichsweise kühl. Zwischen Tag und Nacht herrschen oft große Temperaturunterschiede. Dies fördert das Wachstum finessenreicher Trauben, die im vorteilhaften Klima voll ausreifen. Michaël Latz erntet sie im Vergleich zu anderen Regionen eher spät. Er wählt die Nachtstunden, um die Früchte vor Oxidation zu schützen. Bei der Wahl des Lesezeitpunktes stützt sich der Winzer auf den Mondkalender.
Seit 2010 steht der renommierte Weinenthusiast Robert Nourisson im Keller von Domaine des Aspras. Er führt bis heute den Entstehungsprozess der Weine und verhalf dem Gut zu einem herausragenden Ruf. Moderne Kelleranlagen befinden sich im Aufbau und die nächste Familiengeneration beginnt bereits, ihre Leidenschaft für den Wein zu entdecken. Die Weine reifen bei Domaine des Aspras in französischer Eiche aus dem Tronçay Wald.
Ein mehr als beachtenswertes Weingut, großartige Weine, vielfach prämiert und voir allem das Werk und die Vision eines ganz besonderen Menschen. Wenn man Michaël Latz zu seinen Motiven befragt, klingt das so:
"Mein täglicher Kampf besteht darin, darüber nachzudenken, wie das Weingut in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung beispielhaft sein kann. Gemeinsam mit Robert, Nathalie, meinen drei Söhnen und dem gesamten Rest des Teams denken wir unermüdlich darüber nach, wie wir einen Wein auf eine Weise herstellen können, die insbesondere für den Boden am schonendsten ist.
Unser Ziel ist es, Weine mit einer "Seele" herzustellen, die das Terroir von Correns und die Liebe, die wir für dieses Land empfinden, widerspiegeln. Unser Wein muss es verstehen, demjenigen, der ihn probiert, den Respekt vor der Natur, den wir haben, hautnah spüren zu lassen: ein reiner Wein, der sich im Laufe der Jahre entfaltet, indem er dieselbe Geschichte erzählt, aber je nach Cuvée und Produktionsjahr - wie auch bei der Verkostung - unterschiedliche Noten aufweist.
Ein großer Wein ist auch ein Wein, der demjenigen oder derjenigen, die ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt trinken, gefällt. Mir gefällt die Idee, dass er zu einer Art Verbindung zwischen "Himmel und Erde" mit diesem Vermittler, der der Mensch ist, wird. Wein ermöglicht es, das Leben auf viele verschiedene Arten zu betrachten, denn er ist eine gekonnte Mischung aus Wissenschaft und Intuition."
2023 beschloss die Domaine Aspras, neben ihrem Engagment für die biologische Landwirtschaft auch ihre moralischen Verpflichtungen zu formalisieren und wurde Mitglied der Organisation "1% for the Planet", eine international tätiger Zusammenschluss von Unternehmen, die sich dazu verpflichtet haben, ein Prozent ihres Umsatzes dem Umweltschutz zugutekommen zu lassen.
"Meine drei Söhne und ich hatten während der Pandemie im Jahr 2020 eine Art "Aha-Erlebnis", als wir uns überlegten, was wir als Familienunternehmen tun könnten. Daraufhin haben wir eine Spende an die Fondation des Hôpitaux de France getätigt. In der Folge wollten wir diese solidarische Dimension in unserem Weinbauprojekt verankern. Unsere ökologischen und sozialen Verpflichtungen tragen dazu bei, den Teamgeist der Aspras zu entwickeln und die gegenseitige Unterstützung im Alltag zu fördern. Meiner Meinung nach muss Wein, um richtig geschätzt zu werden, auch die Werte des Teilens und der Großzügigkeit tragen", erklärt Michaël Latz.
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